Vertraut, freundlich und praktisch
Pflegezimmer
Ganz gleich, ob Ihr Angehöriger, den Sie ab jetzt pflegen wollen, aus dem Krankenhaus oder aus der Rehabilitationsklinik zurück zu Ihnen in Ihr gemeinsames Zuhause kommt oder ob er seine angestammte Wohnung verlässt und bei Ihnen einzieht – sein Zimmer sollte sich so wenig wie möglich von der gewohnten alten Umgebung unterscheiden.
Ist seine Bewegungsfreiheit so weit eingeschränkt, dass das eigene Zimmer jetzt hauptsächlich sein Zuhause wird, sollte diese kleine Umwelt nicht nur zweckmäßig, sondern vor allem auch vertraut, gemütlich und sehr persönlich eingerichtet sein. Soweit es geht, sollten seine Wünsche und vor allem seine Bedürfnisse in die Gestaltung des Zimmers einbezogen werden.
Der Blick aus dem Fenster bedeutet für einen bettlägerigen Menschen nicht nur eine gelegentliche Aussicht, sondern er ist Ausblick in das Leben „da draußen“.Wenn möglich, sollte die oder der Pflegebedürftige aus diesem Fenster nicht auf einen dunklen Hinterhof oder eine trostlose Mauer schauen, sondern auf einen begrünten Innenhof, einen Baum oder in den Himmel blicken können.
Dann reicht möglicherweise für die nächste Zeit eine zusätzlich an Kopf- und Fußteil verstellbare Matratze, die vom Bett aus von Ihrem Partner selbst verstellt werden kann. Würde er aus Schwäche einen Großteil seiner Zeit am liebsten im Bett verbringen, sollten Sie trotzdem versuchen, ihn – wenn auch für kurze Zeit – tagsüber in seinen Lieblingssessel zu setzen. Das wird mit Sicherheit seiner Gemütsverfassung und deshalb auch seinem Gesundheitszustand guttun.
Ideen und Einfühlungsvermögen
Dafür sollten Sie das Schlafzimmer unter diesem Aspekt umorganisieren und wenn möglich hier einen Sitzplatz einrichten – mit Ablagetischchen für ein Getränk und einer Leselampe für gutes Sehen, auch für den Fall, dass er nicht lesen mag. Je mehr Sie sich in die Lage des geschwächten Menschen versetzen, umso einfallsreicher werden Ihre Ideen, seinen Alltag einigermaßen abwechslungsreich mit dem für ihn so wichtigen Gefühl von Selbstkontrolle zu gestalten. Es kommt wirklich nicht darauf an, dass Ihr Schlafzimmer oder der Raum, den Sie für diese Lebensphase einrichten, tipptopp aussieht, sondern dass er Behaglichkeit und Vertrautheit ausstrahlt. Genauso wichtig ist, dass Sie in diesen vier Wänden so einfach wie möglich für sein Wohlbefinden sorgen können.
Hat der Angehörige wegen seiner Pflegebedürftigkeit oder Behinderung seine Wohnung verlassen und zieht bei Ihnen ein, ist fast noch mehr Einfühlungsvermögen gefragt. Sein Leben ändert sich aus seiner Sicht radikal. Um ihm den Übergang zu erleichtern, sollten Sie sein neues Zuhause mit den Dingen gestalten, die in seiner alten Wohnung immer ganz eng um ihn waren. Selbstverständlich ist das eine Platzfrage. Aber: Oftmals sind es die kleinen Dinge aus seinem Umfeld, die mit dafür sorgen, dass er sich bei Ihnen heimisch und geborgen fühlt.
Dazu gehören:
- Bilder,
- Erinnerungsfotos,
- beispielsweise eine Uhr, die in seinem alten Zuhause gut hörbar tickte oder regelmäßig schlug,
- das vertraute Sofa – bzw. Sitzkissen,
- das gewohnte Radio,
- der Fernseher, auch wenn er nicht mehr wichtig ist,
- die Lieblingspflanze,
- Bücherregale/Bücher,
- gewohnte Fenstervorhänge,
- die Tages- und Fernsehzeitung,
- der Wandspiegel, die Stehlampe, der Wecker.
Unser Rat
Ganz gleich, ob der Angehörige, den Sie pflegen, hier immer zu Hause war oder ob er wegen seiner zunehmenden Schwäche zu Ihnen umgezogen ist, hinsichtlich seines Wohn- und Schlafumfeldes sollten Sie darauf achten, dass.
- es nicht allzu abseits und isoliert vom täglichen Leben der übrigen Familie oder auch nur von Ihrem häuslichen Bereich liegt,
- es sich möglichst im gleichen Stockwerk befindet,
- trotzdem lärmfrei und
- in nächster Nähe von Toilette und Bad liegt,
- es hell, aber geschützt vor direkter Sonne (mit gleich bleibender Raumtemperatur, ca. 21 °C) und gut belüftbar ist,
- mit Luftbefeuchter ausgestattet ist,
- über ein Schubladenkästchen am Bett für Brille, Taschentücher, Handspiegel, Glocke oder Klingel/Gegensprechanlage/Telefon verfügt,
- mit einer Leselampe mit Dimmer für Nachtlicht,
- einem Beistelltisch für Pflegeutensilien und
- einem Papierkorb in der Nähe ausgestattet ist,
- die Urinflasche erreichbar ist, falls sie selbstständig benutzt werden kann und
- bei Bedarf Gehstock, Krücke, Rollstuhl gut erreichbar sind. Optimal wäre, wenn der behinderte Mensch sich selbstständig mit
Gehgestell oder Rollstuhl bequem bewegen kann, dass ein, zwei Besucher Platz genug haben und dass Sie ihm ungehindert zur Hand gehen können.
Aufgepasst auf Stolperfallen!
- ein zu glatter oder unebener Boden,
- ein ungünstig angebrachter Türstopper,
- lose liegende Telefonschnüre oder Elektrokabel,
- rutschende Teppiche oder Brücken,
- instabile Möbel, die sich keinesfalls als Stütze eignen, ideal ist ein solider Handlauf an den Wänden,
- schließlich: das Spezial-Pflegebett, falls fast alle pflegerischen Maßnahmen
nur noch im Bett verrichtet werden können. Mehr darüber finden Sie unter Pflegebett.
Das Familienleben verläuft seit Jahren in festen Bahnen. Das hat bestimmte räumliche Gegebenheiten geschaffen, die sich nicht so ohne weiteres völlig ändern lassen. Diese Aufzählung will Ihnen nur dabei helfen, die bestmögliche Lösung unter Berücksichtigung aller Aspekte zu realisieren. Unter gewissen Voraussetzungen können Pflegekassen finanziell helfen, eine Wohnung zur Erleichterung der häuslichen Betreuung umzubauen. Bitten Sie Ihre Pflegekasse um einen Hausbesuch und lassen Sie sich beraten. Pflegeberatung
Wo beantrage ich Pflegegeld? Muss die Wohnung umgebaut werden? Welche Hilfen gibt es überhaupt? Berater helfen Familien im Pflegefall, den Alltag neu zu organisieren. Pflegeberatung, mehr lesen …
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Einfacher leben mit AusweisSchwerbehindert. Jeder Schwerbehinderte hat ein Recht auf Hilfe Und Unter stützung. Voraussetzung dafür ist ein Schwerbehin dertenausweis.
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Trost und Rat für PflegebegleiterWer Angehörige pflegt, stößt oft selbst an seine Belastungsgrenzen. Ehrenamtliche Pflegebegleiter kümmern sich um die Pflegenden, beraten sie und hören zu.
Hilfe für PflegebegleiterWer einen Angehörigen zu Hause pflegt, fühlt sich oft alleingelassen. Selbsthilfegruppen und Kurse bieten Kontakt zu an deren – häufig auch online.
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